Wie viel Taurin braucht denn meine Katze nun wirklich?
Wer sich als Katzenhalter gezielt mit der Ernährung seiner Katze auseinandergesetzt hat, für den wird der Begriff „Taurin“ nicht unbekannt sein. Taurin ist ein äußerst wichtiger Bestandteil in der Katzenernährung und für sie überlebenswichtig.
Aber was ist Taurin eigentlich genau?
Bei Taurin handelt es sich um eine Aminosäure, welche für den Stoffwechsel, die Verdauung und Fortpflanzung der weiblichen Katzen eine bedeutende Rolle spielt. Taurin findet man zum Großteil in tierischen Proteinen, wie zum Beispiel in Fisch und Fleisch vor. Die meisten Tiere können ausreichend Taurin aus anderen Aminosäuren selbst zusammenbauen, jedoch nicht unsere Katzen. Sie können gerade mal einen sehr geringen Teil an Taurin produzieren, welcher längst nicht ausreichend ist. Deshalb müsst ihr dafür sorgen, dass eure Katze genügend Taurin durch die Ernährung aufnimmt um ihren Tagesbedarf zu decken.
Warum ist Taurin denn nun so wichtig?
Wie im vorherigen Absatz schon beschrieben, kann die Katze nicht ausreichend Taurin bilden. Dazu sind die für die Umwandlung benötigten Enyme nicht aktiv genug. Ihr müsst wissen, dass über die Hälfte des über die Nahrung aufgenommenes Taurin wieder verloren geht. Aufgrund dessen ist eine tägliche Taurinzufuhr von Nöten.
Wie hoch der Taurinbedarf bei einer Katze ist, kann man pauschal gar nicht so wirklich sagen. Denn dabei spielen eine Menge Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel die aktuelle Lebenssituation, die Ernährung als auch der individuelle Stoffwechsel einer Katze. Vor allem in die Jahre gekommene und tragende Katzen benötigen mehr Taurin als andere. Es gibt auch einige die behaupten, dass sich der Bedarf auch zwischen den unterschiedlichen Katzenrassen unterscheidet. Aber da gibt es noch keine genauen Belege.
Wie viel Taurin sollte das Futter der Katze enthalten?
Ich achte darauf, dass in Katzenfutter mindestens 400 mg (oder mehr) pro 200 g Inhalt enthalten ist. Das ist in etwa so viel, wie eine ausgewachsene Maus pro 200 Gramm Körpergewicht enthält. Da die Katze wie gesagt nicht alles verarbeitet, sondern einen großen Teil wieder ausschneidet, sind manche Angaben im Internet von über 1000 mg sicherlich nicht zwingend notwendig und ein bisschen übertrieben. Wer zudem auf eine artgerechte Ernährung der Katze achte, sprich ihr viel Fleisch gibt, sorgt außerdem auf natürliche Art und Weise für die Zufuhr von Taurin. Und bei Bedarf lässt sich auch noch über ein Präparat zusätzlich etwas Taurin hinzufügen. Dazu aber weiter unten mehr.
Wie wirkt sich ein Taurinmangel auf die Gesundheit meiner Katze aus?
Eine der häufigsten Erkrankungen ist die Retina-Degeneration-Erkrankung der Netzhaut, die irreversible Schäden zur Folge hat und schließlich bis zur Erblindung führen kann. Außerdem sind Symptome wie Gehörverluste, Unfruchtbarkeit, Fehlentwicklungen der Föten auf einen Taurinmangel zurückzuführen. Jedoch kann ein Taurinmangel auch erst nach Jahren festgestellt werden. Es gab sogar Katzen die überhaupt keine Symptome zeigten.
Natürlich sollte man solchen Erkrankungen trotzdem möglichst vorbeugen und auf eine optimale Taurinzufuhr achten. Taurin findet man vor allem in rohem Fleisch und in Fisch. Denn wie du inzwischen weißt, kommt es in vielen tierischen Geweben vor. Muskelfleisch wie Herz- oder Skelettmuskel, als auch Innereien, Gehirn und Leber weisen einen hohen Gehalt an Taurin auf.
Aber auch Blut, die Netzthaut, Muttermilch und Gallensalze stehen ganz weit oben auf der Liste. Im Endeffekt enthält dunkles Fleisch mehr Taurin als helles Fleisch. Katzen lieben es, Mäuse zu jagen und das sorgt nicht nur für Spaß sondern erhöht auch den Tauringehalt. Denn Mäuse sind wahrhaftig die besten Taurinlieferanten. So enthält eine Maus circa 140 – 270 mg pro 100 Gramm Körpergewicht. Erst nach ihr kommen auf Platz 2 Fisch und Meeresfrüchte.
Mehr dazu in meinem Artikel zur artgerechten Ernährung einer Katze.
Wohnungskatzen können leider nicht von rohem Mäusefleisch profitieren, außer du ermöglichst ihr das. Sie müssen das Taurin daher über möglichst fleischhaltiges Katzenfutter zu sich nehmen. Der Nährstoff Taurin ist heute in so gut wie jedem Katzenfutter enthalten. Da es jedoch Unterschiede gibt was Menge und Qualität betrifft, solltest du am besten speziell auf den Inhalt achten.
Ein wichtiger Aspekt beim Katzenfutter ist der Herstellungsprozess, da hierbei die Futtermittel stark erhitzt werden und Taurin leider nicht hitzebeständig ist. Eigentlich kann man davon ausgehen, das Alleinfutter genügend Taurin enthält. Aber meist handelt es sich dabei nur um die Mindestmenge. Ich gehe daher dennoch auf Nummer sich und gebe gesondert Taurin hinzu.
So mache ich das aktuell
Je frischer das Fleisch, desto besser für die Katze und den Tauringehalt. Falls du aber wie ich jemand bist, der gerne hin und wieder Futter aus der Dose gibt, kann Taurin als Nahrungsergänzungsmittel auch separat noch zum Futter hinzugeben. Diese Produkte sorgen in kalter Form für die Erhöhung des Tauringehalts im Körper der Katze.
Ich zum Beispiel verwende Taurin in Pulverform von AniForte, das lässt sich super einfach dosieren und unter das Nassfutter mischen. Es wird einfach in lauwarmen Wasser zuvor etwas aufgelöst und dann direkt dem Futter hinzugegeben. Und das es geschmacksneutral ist, haben damit die wenigsten Katzen wirklich ein Problem. Bei Bedarf einfach ein bisschen umrühren, dann sollte auch deine Katze keine Schwierigkeiten damit haben. 🙂
Hallo,
Ich finde den Blog total toll. Ich konnte mich hier schon mehrmals schlau machen und es war alles verständlich.